Gemeinde Allschwil

Der Lindenplatz

Die Umgestaltung des Lindenplatzes beschäftigt die Gemeinde Allschwil seit 2013. Dabei ist weitgehend unbestritten, dass der Platz einen hohen Handlungsbedarf aufweist, um seiner Rolle als wichtiger öffentlicher Raum besser gerecht zu werden. Wichtige Aspekte, die die freiräumliche Situation derzeit charakterisieren, sind: ein über die Jahre gewachsenes, eher nicht bewusst gestaltetes Nebeneinander von Spielgeräten, Bodenbelägen und Bepflanzungen; letztere z.T. nicht standortgerecht, sowie eine fehlende Verzahnung mit den umliegenden öffentlichen Flächen und Erdgeschosszonen.

Der planerische und politische Prozess durchlief anschliessend mehrere Phasen. 2019 ging aus einem Studienverfahren ein Gestaltungsprojekt hervor, gegen das jedoch das Referendum ergriffen wurde. Das vorgesehene Gestaltungsprojekt wurde schliesslich 2020 an der Urne abgelehnt. Aufgrund des nach wie vor bestehenden Handlungsbedarfs, der auch von politischen Vorstösse unterstrichen wird, startet mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung am 24. Oktober 2022 der «Linden-Dialog». Dieser öffentliche Dialog-Prozess soll bis Sommer 2023 tragfähige Lösungen für die Zukunft des Platzes ausloten.

Fotos Gemeinde Allschwil


Aktuell


Projektgeschichte seit 2013

2013

Der Bedarf, den Lindenplatz umzugestalten, wird durch eine freiräumliche Studie im Auftrag des Gemeinderates sowie durch Petitionäre festgestellt bzw. eingefordert.

2014

Lancierung eines Beteiligungsprozesses zur Umgestaltung des Lindenplatzes mit einer öffentlichen Veranstaltung sowie Befragungen weiterer Kreise (Nutzende, Jugendliche, Gewerbe etc.). Kurz danach entfernt jedoch der Einwohnerrat die Positionen zur Umsetzung der Umgestaltung aus dem Budget 2015.

2015

Eine dringliche Motion (ER-Geschäft Nr. 4224) fordert, wenigstens das weitere Vorgehen zu klären und eine Meilensteinplanung zu entwickeln. Der Gemeinderat schlägt daraufhin in seinem Bericht vor, einen Studienauftrag im Dialogverfahren auszulösen und umgehend in den Prozess einzusteigen, um die Umgestaltung mit der kommenden Sanierung der Baslerstrasse durch den Kanton zu koordinieren. Der Einwohnerrat weist den Bericht / den Vorschlag zurück.

2016

Nach der Ankündigung des Kantons, dass die Baslerstrasse nun saniert werde, möchte der Einwohnerrat nun doch das weitere Vorgehen auf Basis des Vorschlags des Gemeinderates klären. Hierfür wird im Mai 2016 eine Einwohnerrätliche Spezialkommission inklusive Vertretung der Petitionäre von 2013 eingesetzt.

2017

Ende 2017 hat die Spezialkommission des Einwohnerrates das Vorgehen insoweit geklärt, dass der Einwohnerrat dem Vorschlag des Gemeinderates zur Durchführung eines Studienauftrags im Dialogverfahren zustimmen kann (ER-Geschäft 4359).

2018

Nach einer öffentlich ausgeschriebenen Präqualifikation mit 30 teilnehmenden Planungsteams empfiehlt die Spezialkommission dem Gemeinderat einstimmig drei Teams zur Teilnahme. Der Studienauftrag wird mit diesen in Dialog und in Konkurrenz zueinander ab Juni durchgeführt, mit breit abgestützter Jury inkl. Vertretung der Petitionäre von 2013 sowie Einbindung der anliegenden Grundeigentümerschaft.

2019

Aus den drei Ansätzen wird die Arbeit von META Landschaftsarchitektur (Basel) von der Jury zur Umsetzung empfohlen, welche anschliessend mehrfach öffentlich vorgestellt wird. Unter Berücksichtigung der Rückmeldungen und unter Einbindung der Kinder- und Jugendkommission wird die Planung bis zum Stand Vorprojekt vertieft. Bis November heissen sowohl Gemeinde- als auch Einwohnerrat das Vorprojekt gut und sprechen den für die Umsetzung notwendigen Investitionskredit. Gegen den Entwurf formiert sich jedoch auch Widerstand. Noch vor Ende 2019 kommt ein Referendum gegen den Planungs- und Baukredit zu Stande.

2020

Wegen der Pandemie wird der Abstimmungstermin von Mai auf September verschoben. Das Stimmvolk lehnt den Planungs- und Baukredit zur Umsetzung des vorgesehenen Umgestaltungsprojektes mit 53,15% ab. Bei der beabsichtigten Umgestaltung des Lindenplatzes wäre die Position des neuen Kiosks mit der Sanierung der Baslerstrasse abgestimmt gewesen; da jedoch die Umgestaltung des Platzes nun nicht durchgeführt wurde, musste der bestehende Kiosk im Zuge der 2020 durchgeführten Sanierung der Baslerstrasse geschlossen und mit Brettern verschalt werden.

2021

Drei verschiedene Postulate werden in den Einwohnerrat eingebracht. Sie fordern die Schaffung von Tempo 20 auf der Strasse östlich des Platzes bzw. die Aufwertung des Spielplatzes bzw. die Zwischennutzung des Kiosks und unterstreichen damit den vielfältigen Handlungsbedarf.

2022

Eine dringliche Motion des Einwohnerrates fordert die «Wiederaufnahme Umgestaltung Lindenplatz», auch um mit Blick auf die Postulate ein ganzheitliches Vorgehen zu sichern. Vor diesem Hintergrund startet am 24. Oktober 2022 ein öffentlicher Dialog-Prozess, um bis Sommer 2023 tragfähige Lösungen für die Zukunft des Platzes auszuloten.


Linden-Dialog – Zurück zur Zukunft: Perspektiven für den Lindenplatz

Actelion

Überblick

Angesichts der Ausgangslage (s. Projektgeschichte seit 2013) muss zunächst geklärt werden, wie überhaupt eine Stossrichtung für Gestaltung und Nutzung des Platzes aussehen könnte, die mehrheitsfähig ist und möglichst breite Interessen abdeckt.

Um die verschiedenen Diskussionsstränge zu bündeln, eine gemeinsame Basis zu schaffen und wieder einen Schritt nach vorne gehen zu können, hat die Gemeinde den Linden-Dialog lanciert. Dieser Dialogprozess unter dem Motto «Zurück zur Zukunft: Perspektiven für den Lindenplatz» startet mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung am 24. Oktober 2022.

Eine kompakte Dialog-Gruppe, in der alle relevanten Perspektiven vertreten sein sollen, wird anschliessend die Diskussion vertiefen. Dies mit dem Ziel, tragfähige, auch räumlich verortete Lösungsansätze auszuloten und sich möglichst auf eine Stossrichtung für die Gestaltung des Lindenplatzes zu verständigen.

An einer öffentlichen Abschlussveranstaltung am 23. Mai 2023 haben alle Interessierten dann wieder Gelegenheit, sich über die Ergebnisse der Arbeit der Dialog-Gruppe zu informieren und dazu zu äussern. Die Ergebnisse werden dann dem Gemeinderat im Sinne einer Empfehlung übergeben, der auf dieser Basis über das weitere Vorgehen beraten wird.

Der Prozess

Der Linden-Dialog unter dem Motto «Zurück zur Zukunft: Perspektiven für den Lindenplatz» startet mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung am 24. Oktober 2022. An dieser sollen die Erkenntnisse aus der bisherigen Planung gemeinsam mit allen Interessierten beleuchtet werden. Ziel ist es, ein gemeinsames Bild im Sinne einer Auslegeordnung zu bekommen,

  • auf welchen Grundlagen aufgebaut werden kann
  • wo Klärungsbedarf besteht und die Interessen und Perspektiven auseinander gehen
  • und welche Vorgaben und Rahmenbedingungen zu berücksichtigen sind.

Dafür ist es wichtig, alle Perspektiven zur Zukunft des Lindenplatzes «in einem Raum» zusammen zu bringen. Alle Interessierten haben an der Auftaktveranstaltung Gelegenheit, sich dazu zu äussern, ob die Auslegeordnung aus ihrer Sicht vollständig ist oder ob wichtige Aspekte und zu klärende Punkte fehlen. Zudem wird das weitere Verfahren vorgestellt.

Die Diskussion zur Zukunft des Platzes soll anschliessend in einer Dialog-Gruppe an insgesamt vier Besprechungsterminen bis Frühjahr 2023 vertieft werden. Ziel ist es, in der Gruppe tragfähige, auch räumlich verortete Lösungsansätze auszuloten und sich dabei idealerweise auf eine Stossrichtung zu verständigen.

Um den Austausch zu erleichtern und somit auch den Aufwand für die Beteiligten in einem überschaubaren Rahmen zu halten, wird die Dialog-Gruppe möglichst kompakt sein. Zentral ist wiederum, dass alle relevanten Perspektiven vertreten und alle Beteiligten bereit für Verständigung und gemeinsame Lösungssuche sind.

Daher sollen die Perspektiven anwohnender und nicht-anwohnender Allschwilerinnen und Allschwiler, Gewerbetreibender, von Personen, die im bisherigen Prozess der Erarbeitung und Ablehnung massgeblich waren sowie Vertretende von Kultur-, Sozial-, Kinder-, Jugend- und Seniorenanliegen einbezogen werden. Bei der Zusammenstellung der Dialog-Gruppe werden die bestehenden Fachkommissionen des Einwohnerrates berücksichtigt.

Wo Perspektiven oder Interessen «organisiert» sind, werden mögliche Mitglieder bereits vor der Auftaktveranstaltung für die Dialog-Gruppe angefragt. Die Auftaktveranstaltung wird auch genutzt, um zu prüfen, ob und wie die Dialoggruppe um «nicht-organisierte» oder noch fehlende Perspektiven noch zu ergänzen ist.

An einer öffentlichen Abschlussveranstaltung am 23. Mai 2023 haben alle Interessierten Gelegenheit, sich über die Ergebnisse der Dialog-Gruppe zu informieren und dazu zu äussern.

Die Dialog-Gruppe – wie auch der ganze Prozess – wird von einer neutralen Moderation unterstützt. Vertreter der Abteilung Entwicklung Planen Bauen und der politischen Steuerungsgruppe (mit Unterstützung eines externen Planers) nehmen für den fachlichen Input, Planskizzen zur räumlichen Verortung von Lösungsansätzen und als Zuhörende teil.

Das Ergebnis und weiteres Vorgehen

Die Dialog-Gruppe soll sich idealerweise auf eine Stossrichtung für die Zukunft des Platzes verständigen, dabei Aussagen zur Hauptfunktion, Atmosphäre, Qualitäten, Nutzungen und Ausstattung des zukünftigen Lindenplatzes treffen und anhand einer Planskizze verorten, wie ein räumlicher Lösungsansatz für die verschiedenen Anforderungen aussehen könnte.

Es ist jedoch denkbar, dass im Rahmen der anvisierten Termine keine Einigung auf eine klar favorisierte Stossrichtung möglich ist. Dann soll die Gruppe darauf hinarbeiten, Bedingungen zu definieren, unter denen verschiedene Stossrichtungen jeweils mitgetragen werden könnten.

Selbstverständlich kann und wird auch nicht die Erwartung gestellt, dass das Endergebnis die planerischen Anforderungen eines ausgearbeiteten Vorprojektes erfüllt.

In jedem Fall sollen die Ergebnisse der Dialog-Gruppe in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung im Mai/Juni 2023 präsentiert werden, um allen Interessierten Gelegenheit zu geben, Rückmeldungen dazu zu geben und die Ergebnisse noch breiter abzustützen. Zusammen mit diesem öffentlichen Echo wird die Arbeit der Dialog-Gruppe dem Gemeinderat als Basis für das weitere Vorgehen übergeben. Der Gemeinderat wird vor dem Hintergrund dann zusammen mit dem Bereich Bau – Umwelt – Raumplanung der Gemeinde Allschwil einen Vorschlag dazu erarbeiten, wie das weitere Vorgehen aussehen soll, um zu einer Umgestaltung des Lindenplatzes zu gelangen, die auch tatsächlich von breiten Kreisen der Öffentlichkeit mitgetragen wird. Über diesen Vorschlag entscheidet dann letztlich der Einwohnerrat.

Realisierbare Sofortmassnahmen oder Zwischennutzungen mitdenken

Die Dialog-Gruppe soll jeweils auch mitüberlegen, welche kurzfristig realisierbaren Sofortmassnahmen oder Zwischennutzungen auf dem Platz gewünscht und sinnvoll wären. Gegebenenfalls entsteht aus der Dialog-Gruppe heraus auch die Initiative, eine solche Zwischennutzung zu tragen. Die Projektleitung seitens der Gemeinde wird hier laufend mit abklären, mit welchem Aufwand die jeweilige Zwischennutzungsidee bei den vorhandenen baulichen Gegebenheiten realisierbar wäre.

Bei Nutzungsideen oder Aufwertungen mit geringem planerischen und finanziellen Aufwand kann die Projektleitung seitens der Gemeinde gerne Hand bieten, diese aufzugleisen. Die Massnahmen sollten weitergehende Gestaltungsüberlegungen für den Platz zudem nicht vorab einschränken.

Hierbei ist beispielsweise zu beachten, dass der Kiosk 2020 im Zuge des Bauprojekts Baslerstrasse vom Wassernetz getrennt wurde, da die abgestimmte Planung damals vorsah, im Zuge der Neugestaltung des Lindenplatzes einen neuen Kiosk an anderer Stelle zu realisieren. Daher würden alle Nutzungen, die im Bestandskiosk etwa Gastronomie und WC vorsehen, zwangsläufig einen Neuanschluss ans Wassernetz ( = Bauprojekt von ca. CHF 10‘000.-) bedeuten. Es wäre dann fraglich, ob dies für eine nur temporäre Nutzung zweckmässig ist.

Dokumente

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