Gemeinde Allschwil

Bachgraben Insights 2025: Mobilität im Fokus

20.10.2025

Die vierte Ausgabe von Bachgraben Insights Ende September im Alba-Haus zeigte: Mobilität ist im Areal kein Nebenthema, sondern ein laufendes Gemeinschaftsprojekt von Gemeinde, Kanton, Wirtschaft und ÖV-Partnern. Ziel bleibt, die Erreichbarkeit schrittweise zu verbessern – mit konkreten Angebotsanpassungen, einer guten Koordination und einem offenen Austausch zwischen den Akteuren.

Inhaltlich knüpfte die Networking-Veranstaltung, die mit Fokus Bachgraben Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Verkehr zusammenführt, an die Vorjahre an: Das Format dient als wertvolles Austauschgefäss über Arealgrenzen hinweg – dieses Jahr mit einem vertieften Blick auf den öffentlichen Verkehr und auf die betrieblichen Mobilitätsmassnahmen eines Global Players der Pharmaindustrie, die sich auf den Bachgraben übertragen lassen. Nach einem Grusswort des Allschwiler Gemeindepräsidenten Franz Vogt, der die Bedeutung des boomenden Bachgrabengebiets für Allschwil und die ganze Region unterstrich, führte Thomas Kübler, Leiter der Baselbieter Standortförderung, durch das abwechslungsreiche Programm, das wiederum witzig-kreativ und auf den Punkt durch die Live-Zeichnungen des Illustrators Roland Siegenthaler aufgelockert wurde. Die angeregte Stimmung im aufmerksamen Publikum führte auch bei der vierten Ausgabe des Anlasses wieder zu spannenden Fragen und Diskussionen

Bachgraben

Live-Illustrator Roland Siegenthaler zeigt mit seiner Tablet-Grafik, was es für das Bachgraben-Tram braucht.

ÖV: dichter, direkter – und zunehmend grenzüberschreitend
Daniel Schoop vom Amt für Raumplanung BL wies auf ÖV-Änderungen mit Mehrwert hin: So werden bei der wichtigen Buslinie 48 bereits auf den nächsten Fahrplan hin die Hauptverkehrszeiten dichter bedient (neu 7,5-Minuten-Takt statt alle 15 Minuten) und das Sonntagsangebot eingeführt, um Schichtarbeitsplätze und Freizeitziele besser erreichbar zu machen. Perspektivisch wird der 48er ab 2028 durchgebunden: vom Bahnhof SBB via Bachgraben und St. Johann bis zum Badischen Bahnhof – ganztags. Neben der Taktverdichtung im bestehenden Netz steht bei den Verkehrsplanern die grenzüberschreitende Anbindung im Fokus. Unter dem Interreg-Dach «Sundgomobich» werden Varianten für bessere Busverbindungen mit dem Sundgau und Saint-Louis geprüft. Mit einer Einführung einzelner Lösungen sei frühestens ab 2028 zu rechnen, berichtete Fabio Cachaco, bei Agglo Basel Leiter des Agglomerationsprogramms.

Grosse Infrastrukturvorhaben im Blick
Auch langfristige Infrastrukturvorhaben wurden thematisiert. Alain Aschwanden, Leiter Gesamtverkehrsplanung des kantonalen Tiefbauamts BL, ordnete wie in den vergangenen Ausgaben von Bachgraben Insights die laufenden Grossprojekte ein, die für die künftige Erreichbarkeit des Bachgrabens wichtig sind. Die zusätzliche S-Bahn-Haltestelle Neuallschwil beim Morgartenring wird bis 2030 angestrebt, während die Velovorzugsroute (Bachgraben–Basel SBB) im Abschnitt BL für 2027/28 vorgesehen ist; der BS-Teil folgt abhängig vom Bahnknoten-Ausbau. Beim Zubringer Bachgraben-Allschwil (ZUBA), der dereinst die Quartiere in Basel West um bis zu 40 Prozent vom Durchgangsverkehr entlasten soll, wird bis Ende 2025 der Projektentwurf erwartet – ein Baustart wäre frühestens ab 2031 denkbar. Eng verknüpft damit ist das Tram Bachgraben, das den Anschluss via Hegenheimermattweg zum Bahnhof St. Johann herstellen soll. Parallel wird in Frankreich der Boulevard intercommunal sud (BIS) vorangetrieben, eine Entlastungsachse für die Orte Hésingue und Hégenheim mit direktem Anschluss ans Areal.

Exklusive Einblicke in das Mobilitätsmanagement von Global Player Roche
Einen besonderen, externen Akzent bei den diesjährigen Bachgraben Insights setzte ein Gastvortrag der Roche-Doktorandin Laura Schwab. So zeichnete sie die Erfahrungen von Roche im betrieblichen Mobilitätsmanagement nach und zeigte auf, mit welchen Massnahmen sich Pendlerströme auch bei sehr grossen Belegschaften steuern lassen. Auch war zu erfahren, welche konkreten Auswirkungen Hebel wie die interne Parkraumbewirtschaftung, ein monatlicher Mobilitätsbonus, ÖV-Subventionen und ein integriertes «Mobility Budget» für ÖV-Tickets und E-Bike- oder E-Car-Sharing-Angebote auf die Verkehrsmittelwahl ihrer Mitarbeitenden haben. Relevant für den Bachgraben war die strukturelle Vergleichbarkeit mit der vorgetragenen Roche-Fallstudie – ähnlich viele Beschäftigte, ähnliche Branchenstruktur und eine ÖV-Anbindung primär per Bus. Der Vergleich offenbarte sowohl Parallelen als auch Unterschiede – und unterstrich, dass der Austausch über Arealgrenzen hinweg wertvoll ist.

Feinerschliessung, Velo und Sharing: viele kleine Stellschrauben
Im Nahbereich des Areals bleibt die Feinerschliessung eine Daueraufgabe, wie Rüdiger Hof, Projektleiter Mobilitätsmanagement bei der Gemeinde Allschwil, ausführte. Die Gemeinde setzt dort auf einen Mix aus Infrastruktur und Services: Veloverleih (Velospot, Pick-e-Bike), Tempo-30 auf Quartierstrassen, Servicestationen und laufende Beseitigung von Schwachstellen. Gemäss Rüdiger Hof zeigen allmählich steigende Nutzungszahlen, dass die Sharing-Angebote langsam im Alltag ankommen. Trotz spürbarer Fortschritte bleiben bekannte Schwachstellen bestehen. Wer mit dem Velo unterwegs ist, wünscht sich stellenweise mehr Sicherheit und durchgängigere Routen. Auch innerhalb des Areals braucht es weitere Verbesserungen bei der Feinverteilung. Zudem ist die Koordination zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern noch nicht überall ausgereizt. Einigkeit herrschte jedoch darin, dass der Weg stimmt – und dass Beharrlichkeit ebenso wichtig ist wie Innovation.

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